Baustellen und Sperrungen
Aktuelles
23.12.2025
Weihnachtsgruß von Bürgermeister Justus Pfeifer
Liebe Ruhpoldinger,
das Jahr neigt sich dem Ende zu, und es ist mir eine große Freude und Ehre, Ihnen wie jedes Jahr mit diesem Weihnachtsbrief einen Rückblick auf die vergangenen Monate zu geben und einen Ausblick auf das kommende Jahr zu wagen.
Wie gewohnt starteten wir mit dem Biathlon-Weltcup sportlich ins neue Jahr. Dank bester Schnee- und Wetterbedingungen sowie der hervorragenden Arbeit der vielen ehrenamtlichen Helfer, präsentierte sich Ruhpolding im besten Licht. Folglich gelang es uns, die Austragung des Weltcups bereits bis ins Jahr 2030 zu sichern. Ein besonderes Highlight war der Gesamtweltcup-Sieg unserer Ruhpoldinger Bürgerin Franziska Preuß, den wir im Mai mit einem Sportlerempfang feierlich würdigten.
Ein neuer und zugleich für viele vertrauter Anblick bot sich am Unternberg: Erstmals seit 2018 erstrahlte der Berg Anfang 2025 wieder im abendlichen Flutlicht. Durch das engagierte Wirken der MeineBergwelt und vielen Unterstützern ist es uns gelungen, diesem von vielen bereits abgeschriebenen Berg neues Leben einzuhauchen. Im Sommer steigern die neuen Angebote des Kletterwalds sowie die im Juni eingeweihte FlyLine zusätzlich die touristische Attraktivität des Unternbergs.
Im Bereich Wohnen und Gewerbe ergaben sich ebenfalls einige Neuerungen. Auf dem ehemaligen Otto-Filitz-Gelände in der Schwaig wächst ein neues, lebendiges Quartier heran. Die 41 Wohneinheiten sollen demnächst fertiggestellt werden, der Einzug ist für den Sommer des kommenden Jahres geplant. Auch im gewerblichen Bereich geht es voran: Der Spatenstich für eine neue Gewerbeeinheit sowie eine moderne Heizzentrale wurde auf dem Gelände gesetzt. Damit entsteht eine nachhaltige Energieversorgung für das gesamte Areal. Zudem konnte auf dem gegenüberliegenden Grundstück, westlich der Staatsstraße, dem BRK (Bayerisches Rotes Kreuz) ein neuer Standort zugewiesen werden. Dadurch werden im Ernstfall kurze Rettungsfristen für Notarzt und Sanitätsdienst in Ruhpolding gesichert. Im weiteren Umfeld sollen im Zuge des seit über Jahrzehnten bewährten Familienmodells flächensparende Baugrundstücke für Einheimische generiert werden.
Zum Jahresende konnte die Gemeinde zudem einen wichtigen Meilenstein in Punkto Gewerbe erreichen: den Erwerb der über fünf Hektar großen Fläche entlang der Staatsstraße in Neustadl. Seit Jahrzehnten wurde dort von vielen Generationen an Bürgermeistern und Gemeinderäten die Entwicklung eines Gewerbegebiets angestrebt. Durch den Erwerb hat die Gemeinde nun endlich die Möglichkeit, heimischen Betrieben Entwicklungsperspektiven zu bieten – verantwortungsvoll, nachhaltig und klar abgegrenzt von Industrie- oder Großlagerstrukturen.
Ein großer Fortschritt für Bildung und Zukunftsfähigkeit ist der Umbau des ehemaligen Krankenhauses. Seit Frühjahr gestaltet die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises das Gebäude zu einem modernen Lernort für die Technische Hochschule Rosenheim um. Erste Studenten sind eingezogen, und seit Herbst läuft der Lehrbetrieb – eingeleitet durch den Bachelorstudiengang E-Commerce. Weitere Ausbauten wie PC-Pool und Labore folgen, unter anderem zur Vorbereitung auf den Studiengang Smart Interactive Media, der zum Wintersemester 2026/27 startet. Ich bin überzeugt, dass sich die Studenten bei uns rasch heimisch fühlen werden – nicht zuletzt dank unserer großartigen Natur- und Freizeitangebote. Für Ruhpolding bedeutet die Ansiedlung der Hochschule einen echten Gewinn, der frischen Wind, junge Menschen und wirtschaftliches Potential in den Ort bringt.
Ein besonderes Augenmerk lag auch heuer wieder auf den Vereinen, die das soziale Miteinander prägen und Tradition lebendig halten. Mit großer Freude durften wir drei beeindruckende Jubiläen feiern: 60 Jahre Wetzstoana, 100 Jahre Rauschberger Musi und 100 Jahre SV Ruhpolding, der als frühzeitiges Geburtstagsgeschenk die neu geschaffene Kunstrasenfläche schon fleißig nutzen konnte. Alle Feste wurden mit großer Wertschätzung und Herzlichkeit begangen – ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt in unserer Gemeinde.
In diesem Jahr fand außerdem die Hauptalmbegehung mit Almbauertag statt, die nach 25 Jahren erstmals wieder in Ruhpolding durchgeführt wurde, um die Bedeutung der Almwirtschaft für unsere Region zu würdigen. Ein besonderer Dank gilt allen engagierten Almbauern und deren Familien sowie insbesondere Luggi Böddecker, Zweiter Bürgermeister und Bezirksalmbauer, der mit großem persönlichem Einsatz wesentlich zum Gelingen der Veranstaltungen beigetragen hat.
Im Rathaus öffneten wir erneut unsere Türen: Der Tag der offenen Tür, der turnusgemäß alle drei Jahre stattfindet und diesmal gemeinsam mit den Gemeindebetrieben sowie den Kommunalunternehmen gestaltet wurde, bot einen wertvollen Einblick in die vielfältigen Aufgaben, die für die Funktionsfähigkeit und die Lebensqualität unseres Ortes notwendig sind. Der persönliche Austausch mit Ihnen war mir und meinen Mitarbeitern dabei besonders wichtig.
Auch in diesem Jahr prägten wichtige Baumaßnahmen das Geschehen: Die Arbeiten in der Zellerstraße/St. Valentin/Hadermarkt sowie in der Obergschwendter Straße konnten – trotz aller unvermeidbaren Einschränkungen – erfolgreich abgeschlossen werden. Ich danke allen Anwohnern, Bürgern sowie unseren Gästen für ihre Geduld und ihr Verständnis in Bezug auf die notwendigen Sperrungen und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten. Daneben wurden weitere Projekte umgesetzt: die Brückensanierung in Bacherwinkl, die Sanierung der Krumme Gasse, die Sanierung des Pausenhofs der Grund- und Mittelschule sowie die Geh- und Fahrwegverbindung zwischen St. Valentin und Zellerberg, die als gelungenes Gemeinschaftsprojekt von Gemeinde und Privatpersonen realisiert werden konnte. Knapp 7,2 Mio Euro wurden dieses Jahr in verschiedenste Infrastrukturmaßnahmen investiert.
Für die Kinderbetreuung konnten wir zum Schulbeginn eine zweite Gruppe im Waldkindergarten eröffnen – ein großer Gewinn für viele Familien. Im Zuge dieser Erweiterung wurde zudem eine zweite Hütte errichtet, die den Kindern noch mehr Raum für Naturerlebnisse und pädagogische Arbeit bietet. Ruhpolding zählt durch die Erweiterung nun zu den wenigen Orten, in denen der gesetzliche Anspruch auf Betreuung im Krippen- und Kindergartenbereich zu 100% durch die Gemeinde gedeckt werden kann. Hierauf können wir stolz sein, dennoch ist der Prozess noch nicht abgeschlossen und vieles muss noch in Zusammenarbeit mit den Trägern der Einrichtungen verbessert werden (weitere Sanierung Kindergarten Spatzennest/Parkplatzproblematik, Sanierung Kindergarten St. Irmgard usw.)
Unsere Senioren profitieren weiterhin vom großartigen Angebot des 2021 neu geschaffenen Quartiersmanagement. Neben den etablierten Aktionen wie Vorträgen, Bunten Nachmittagen, der Demenzgruppe und Theaterfahrten wurde in diesem Jahr ein ehrenamtlicher Fahrdienst für bedürftige Senioren eingerichtet. Viele der angebotenen Veranstaltungen – etwa Informationsabende zu Themen wie Vorsorgevollmacht oder Letzte Hilfe – richten sich jedoch nicht nur an Senioren, sondern stehen allen Bürgern offen und bereichern so das Gemeinschaftsleben in Ruhpolding.
Im Herbst durften wir einen sehr bewegenden Moment erleben: die feierliche Einweihung des neu benannten „Stefan-Großglettner-Wegs“. Mit dieser Widmung ehrt die Gemeinde einen Menschen, dessen Mut und Engagement für Demokratie bis heute Vorbild sind. Besonders schön war, dass seine in München lebende Tochter, Frau Emilie Großglettner, an der Einweihung teilnahm – ein sehr persönlicher Moment, der der Feier eine besondere Bedeutung verlieh. Stefan Großglettner, engagierter Sozialdemokrat, Ruhpoldinger Gemeinderat und Gewerkschafter widersetzte sich entschlossen dem NS-Regime und wurde dafür mehrfach verhaftet und zuletzt ins KZ Dachau gebracht. In den letzten Kriegstagen verlor er im April 1945 durch eine tragische Verwechslung sein Leben.
Zentrale Zukunftsprojekte bleiben die Sanierung des Vita Alpina und die Hotelansiedlung auf dem ehemaligen Kurhausgrundstück. Das Hotelprojekt befindet sich nach der erfolgten positiven Abstimmung im Gemeinderat aktuell in der zweiten Phase der Konzeptvergabe – ein Verfahren, bei dem nicht der höchste Preis, sondern die Qualität des Gesamtkonzepts im Vordergrund steht. Parallel dazu wurde die Machbarkeitsstudie für die Sanierung des Vita Alpina abgeschlossen. Die Sanierung ist in mehreren Abschnitten geplant, wobei der Betrieb währenddessen weitgehend aufrechterhalten bleiben soll. Auf Grundlage der vorliegenden Planungen und Kostenschätzungen wird sich im kommenden Jahr zeigen, in welchem Umfang sich die vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen durch die Verkaufserlöse des Kurhauses realisieren lassen.
Ergänzend soll auf Grundlage des bereits erfolgten Beschlusses im Gemeinderat der neue Veranstaltungssaal in das Pfarrzentrum integriert werden, das zu einem modernen Kulturzentrum weiterentwickelt werden soll. Der neue Saal soll deutlich größer und moderner werden, über eine mobile Bühne, einen Lastenaufzug, Außenbalkon und ein großflächiges Foyer im Erdgeschoss verfügen. Auch die Raumaufteilungen in EG und Souterrain soll komplett überarbeitet und größere Flächen für Trachtenproben und andere Nutzungen gewährleisten. Inklusive einer neuen Parkfläche im direkten Umfeld des Kulturzentrums soll die Sanierung nach erster Schätzung der Architekten Kosten in Höhe von knapp 6 Mio. Euro verursachen. Im Zuge der Verhandlungen der Gemeinde mit der Regierung von Oberbayern konnte bereits eine schriftliche Zusage von 80% Förderung (förderfähige Kosten) errungen werden. Ohne den genannten Fördersatz wäre das Vorhaben aufgrund der immer noch angespannten Finanzlage der Gemeinde und der notwendigen Investitionen in Vita Alpina, Kanal, Kläranlage, Wasser, Schule, Vereinsinfrastruktur und Kindergärten nicht realisierbar. Somit ist die bereits erfolgte Entscheidung des Gemeinderats ein echter Gewinn für Ruhpolding und die vielen Vereine und Institutionen, die im Pfarrzentrum ansässig sind (Heimatbühne, beide Trachtenjugendgruppen, Frauenbund, Ministranten, Pfadfinder, Kreuzbund, Firm- und Kommunionsgruppen, Bibliothek, Kinderchor und viele mehr).
Leider brachte dieses Jahr auch einen schweren Verlust mit sich: den plötzlichen Tod unserer Dritten Bürgermeisterin, Jugendbeauftragte und Gemeinderätin Sigi Haitzer im Oktober. Ihr unerwartetes und viel zu frühes Ableben hat uns und mich ganz persönlich tief erschüttert. Sie hinterlässt eine schmerzliche Lücke – menschlich wie fachlich. Mit ihrem unermüdlichen Engagement, ihrer Herzlichkeit und ihrem feinen Gespür für die Anliegen der Menschen prägte sie viele Bereiche unserer Gemeinde. Besonders die Vereinsarbeit, die Flüchtlingshilfe sowie die Kinder und Jugendlichen lagen ihr am Herzen; für sie setzte sie sich mit großer Leidenschaft ein und initiierte zahlreiche Projekte, die unser Gemeindeleben langfristig bereichern. Es wird nicht leicht sein, all die Aufgaben, die sie mit so viel Hingabe übernommen hat, neu zu ordnen. Doch ihr Wirken bleibt spürbar – in den Strukturen, die sie aufgebaut hat, und in den Menschen, die sie begleitet und inspiriert hat. Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Zum Jahresende dürfen wir uns noch über eine besonders erfreuliche Entwicklung freuen: Der neue Drogeriemarkt beim Edeka Kaltschmid hat eröffnet. Nach zahlreichen Gesprächen der Gemeinde mit den Drogeriemärkten Rossmann, DM und Müller konnte man mit Monika Kaltschmid eine lokale und nachhaltige Lösung erwirken. Viele Bürger haben sich dieses Angebot seit Jahren gewünscht, umso größer ist nun die Freude über die erfolgreiche Umsetzung. Mein herzlicher Dank gilt Monika Kaltschmid und Herrn Martin Rehrl, Eigentümer und Investor, die mit diesem wichtigen Schritt einen wertvollen Beitrag zur Versorgung und Lebensqualität in unserem Dorf leisten.
Liebe Mitbürger, am Ende dieses ereignisreichen Jahres möchte ich meinen herzlichen Dank an all jene aussprechen, die mit ihrem Einsatz unsere Gemeinde prägen. Besonders danke ich den vielen Gewerbetreibenden, Hoteliers, Vermietern sowie den kleinen und mittelständischen Unternehmern, deren Investitionen, Dienstleistungen und Arbeitsplätze maßgeblich dazu beitragen, unsere Gemeinde lebendig und prosperierend zu gestalten. All diese positiven Projekte und Entwicklungen wären ohne das Engagement vieler nicht möglich. Ebenso gilt mein Dank den zahlreichen engagierten Bürgern, die sich ehrenamtlich in Vereinen, den Blaulichtorganisationen, Initiativen und Verbänden für das Gemeinwohl einsetzen. Ihr unermüdlicher Einsatz ist von unschätzbarem Wert und bildet zusammen mit der lokalen Wirtschaft das starke Fundament unserer Gemeinschaft. Nur durch das vertrauensvolle Zusammenwirken von Bevölkerung, Wirtschaft, Vereinen und politischen Entscheidungsträgern können wir unseren Ort weiterentwickeln und gleichzeitig seinen einzigartigen Charakter bewahren. Mein Dank gilt auch den engagierten Mitarbeitern der Gemeinde und ihrer Tochterunternehmen, die mich stets unterstützen und deren Professionalität und Hingabe einen entscheidenden Beitrag zu vielen erfolgreichen Projekten leisten.
Das neue Jahr bringt wichtige Ereignisse mit sich. Unter anderem steht im kommenden Jahr die Wahl des Bürgermeisters und der Gemeinderäte an – eine Gelegenheit, die Zukunft unserer Gemeinde aktiv mitzugestalten. Mir ist es ein besonderes Anliegen, Sie zu ermutigen, diese Möglichkeit der demokratischen Mitwirkung im Zuge Ihres Wahlrechts wahrzunehmen, um gemeinsam die bestmöglichen Entscheidungen für Ruhpolding zu treffen.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest, ruhige und besinnliche Feiertage sowie ein glückliches, gesundes und erfülltes neues Jahr 2026.
Ihr
Justus Pfeifer
Erster Bürgermeister
- Projekte 2025 in Ruhpolding (PDF, 2 MB)