Baustellen und Sperrungen
Kirche vor dem Sonntagshorn in Ruhpolding
© © Ruhpolding Tourismus/Andreas Plenk

04.06.2025

Neue Grenzschilder am Staubfall aufgestellt


Am traditionsreichen Grenzpunkt Staubfall wurden kürzlich zwei neue Schilder montiert: „Bundesrepublik Deutschland“ und „Freistaat Bayern“. Die bisherigen Tafeln waren stark verwittert und entsprachen nicht mehr den aktuellen Standards. Nun erstrahlen die neuen Grenzschilder wieder in frischem Glanz und begrüßen Wanderer und Ausflügler auf dem Weg zwischen Ruhpolding und dem Heutal.

Die Erneuerung der Schilder erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Leiter des Forstbetriebs Ruhpolding der Bayerischen Staatsforsten, Joachim Keßler. Aufgestellt wurden die Schilder vom gemeindlichen Bauhof Ruhpolding. Bürgermeister Justus Pfeifer bedankte sich mit einem Schmunzeln ausdrücklich bei den Bauhofmitarbeitern und dem Staatsforstbetrieb Ruhpolding: „Grenzen ziehen ist eigentlich nicht unser Job – aber wenn Land und Bund ihre Schilder nicht erneuern, packt der Ruhpoldinger Bauhof zusammen mit dem Forstbetrieb natürlich auch für Land und Bund mit an!“

Auch Forstbetriebsleiter Joachim Keßler zeigte sich zufrieden:
„Es ist schön zu sehen, dass an so einem geschichtsträchtigen Ort wieder klare und gut sichtbare Schilder stehen. Sie tragen zur Orientierung bei und würdigen die Bedeutung dieses Grenzabschnitts.“

Der Staubfall markiert die Grenze zwischen dem Freistaat Bayern und dem österreichischen Bundesland Salzburg. Der Übergang liegt inmitten idyllischer Berglandschaft, führt unter einem Wasserfall hindurch und ist ein beliebter Punkt für Wanderer.

Ein Stück Geschichte am Wegesrand

Früher war der Staubfall ein neuralgischer Punkt für den kleinen Grenzverkehr – allerdings nicht immer legaler Natur. Schmuggler nutzten die abgelegene Route, um Zigaretten, Kaffee und andere Waren über die Grenze zu bringen. Bis in die 1950er Jahre hinein patrouillierten Zöllner an dieser Stelle.

Heute erinnern nur noch die Geschichten und auch die Grenzschilder an diese bewegte Vergangenheit – als ein Ort zwischen Ländern, Geschichten und Zeiten. Wer genau hinsieht, kann sogar noch Überreste der kleinen Diensthütte entdecken, in der einst Zöllner ihre Streife begannen und Wanderer ihre Ausweise vorzeigen mussten.