05.08.2025
Ein ganz besonderes Kulturerlebnis durften kürzlich rund 160 Seniorinnen und Senioren aus dem Chiemgau genießen: Gemeinsam machten sie sich auf den Weg ins Theaterzelt der Familie Ringsgwandl in Riedering, wo das Stück „Marie“ auf dem Spielplan stand.
Die Theaterfahrt war eine Premiere – organisiert von den Quartiersmanagerinnen aus den Gemeinden Chieming, Seeon-Seebruck, Siegsdorf, Ruhpolding, Marquartstein, Unterwössen und Reit im Winkl (Landkreis Traunstein) sowie der Gemeinde Amerang (Landkreis Rosenheim).
Das Theaterstück „Marie“, geschrieben von Elfriede Ringsgwandl, entführte das Publikum in das Berlin der 1950er Jahre. Im Mittelpunkt steht die junge Marie, die aus einem Waisenhaus flieht und bei zwei Straßenmusikanten ein neues Zuhause findet. Mit ihrem Gesang und ihrem Charme erobert sie die Herzen der Passanten am Kurfürstendamm – bis ein wohlhabender Geschäftsmann auf sie aufmerksam wird und ihr den Weg in die Welt des großbürgerlichen Berlins eröffnet.
Die 78. Aufführung des Stücks wurde am Abend des 29. Juli gezeigt und rief bei den Gästen große Begeisterung hervor. „Ein großartiger Abend und ein tolles Stück“ – solche Stimmen waren nach der Vorstellung häufig zu hören. Viele zeigten sich beeindruckt von der liebevollen Inszenierung und der detailreichen Darstellung des Nachkriegsberlins.
Für die beteiligten Quartiersmanagerinnen war die Fahrt ein voller Erfolg – und ein Zeichen dafür, wie bereichernd interkommunale Zusammenarbeit sein kann. Zum ersten Mal hatten sie ein gemeinsames kulturelles Angebot über Gemeindegrenzen hinweg auf die Beine gestellt.
Das Quartiersmanagement gewinnt in immer mehr Kommunen an Bedeutung. Es ist eine Antwort auf die Herausforderungen des demografischen Wandels: Quartiersmanagerinnen stehen älteren Menschen sowie pflegenden Angehörigen als erste Ansprechpersonen zur Seite. Mit Mitteln des Freistaats Bayern wird das Konzept über vier Jahre gefördert, mit dem Ziel, die Lebensqualität im Alter zu verbessern und die Gemeinden altersgerecht weiterzuentwickeln.
Im Mittelpunkt steht dabei nicht nur die Wohnung selbst, sondern das gesamte Wohnumfeld – das sogenannte Quartier. Hier werden Unterstützungsangebote aufgebaut, Begegnungsorte geschaffen und Beratungsstrukturen etabliert. So können ältere Menschen möglichst lange selbstbestimmt in ihrer vertrauten Umgebung leben.
Was als Hilfe für ältere Menschen gedacht ist, kommt letztlich allen Generationen zugute – denn lebendige, gut vernetzte Nachbarschaften stärken den sozialen Zusammenhalt insgesamt.
Simone Unterauer, Quartiersmanagerin von Chieming