Aktionswoche "Zuhause Daheim"
Kirche vor dem Sonntagshorn in Ruhpolding
© © Ruhpolding Tourismus/Andreas Plenk

22.12.2022

 

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

 

Weihnachten steht vor der Tür, eine Zeit die für uns eine besondere Bedeutung hat. Eine Zeit, in der ich wieder die Gelegenheit nutzen möchte, einen Rückblick über das Jahr in unserer Gemeinde zu geben. Der Jahresanfang war noch stark von Corona geprägt – wir erinnern uns an das Bangen um einen Biathlon Weltcup mit oder ohne Zuschauer. Letzten Endes musste dieser leider ohne Zuschauer durchgeführt werden. Dank der Unterstützung des Deutschen Skiverbands ist es uns im Rahmen zäher Verhandlungen jedoch gelungen das finanzielle Defizit voll auszugleichen. Trotz fehlender Zuschauer konnten wir dennoch sportliche Erfolge und im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in Peking sogar wieder ein bisschen Feierluft schnuppern. Der Olympiaempfang für unsere Goldmedaillen-Gewinnerin Denise Herrmann (jetzt Herrmann-Wick) sowie für die Bronzemedaillen-Sieger und Ruhpolding Bürger Denise Herrmann-Wick, Franziska Preuß und Vanessa Hinz lässt daran erinnern.

Im weiteren Verlauf des Jahres ließ uns die Corona Pandemie schrittweise aus ihren Fängen und das Leben normalisierte sich Stück für Stück. Vielleicht haben wir die Pandemie endlich überstanden, frei von einem sorglosen Alltag waren wir aber auch im Jahr 2022 leider noch nicht: ein Krieg in Europa, direkt vor unserer Haustür und die damit verbundenen Auswirkungen, allen voran die Energiekrise, bekommen wir mit aller Macht zu spüren. Als der Krieg Ende Februar begann, war es beindruckend zu erleben, wie groß die Hilfsbereitschaft bei unseren Ruhpoldinger Bürgerinnen und Bürgern war. Mein besonderer Dank gilt allen Helfern, die sich in irgendeiner Weise um die geflüchteten Menschen gekümmert haben bzw. es immer noch tun. Ohne ihre Hilfe ist es nicht zu schaffen. Übrigens waren wir im Landkreis die erste Gemeinde, die gemeindliche Einrichtungen zur Unterbringung von Ukraine Flüchtlingen zur Verfügung gestellt hat.

Weiter gilt mein Dank allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich in Kirchen, Vereinen, Verbänden, Institutionen und Initiativen ehrenamtlich engagieren und deutlich gemacht haben, wie wichtig der Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde und unserer Dorfgemeinschaft ist. Ebenso gilt mein Dank an alle Mitarbeiter der Gemeinde sowie dem Gemeinderat, die vor Ort mitwirken und viele Projekte ermöglichten.

Ein großes Thema beschäftigt uns nach wie vor: Die hohe Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum besteht zweifelsfrei, wie in ganz Bayern, auch in unserer Region. Ich freue mich, dass wir im Frühjahr bei der Infoveranstaltung im Ortsteil Schwaig ein sozioökonomisches Projekt mit betreutem Wohnen, 40 Wohnungen sowie Gewerbeeinheiten vorstellen konnten. Zudem konnten wir ein weiteres Projekt mit 24 geförderten Mietwohnungen in der Innerlohnerstraße zusammen mit der BayernHeim GmbH auf die Beine stellen. Baubeginn soll im kommenden Kalenderjahr sein, um so zusätzlich günstigen Wohnraum für kleinere und mittlere Einkommen zu schaffen. Auch in Richtung E-Mobilität tut sich was: Im Ort gibt es jetzt zwei weitere öffentliche E-Ladesäulen, am Wittelsbacher Platz und in der Rathaustiefgarage. Diese Entwicklung im Rahmen der E-Mobilität wollen wir in den kommenden Jahren als Gemeinde forcieren und weitere öffentliche Ladestellen schaffen.  

Die Gründungen des Kommunalunternehmen Gemeindewerke Ruhpolding, des Kommunalunternehmen Ruhpolding Tourismus sowie der Chiemgau Arena GmbH sorgten zu Beginn und in der Jahresmitte für große administrative Umstrukturierungen. Durch ihre Selbstständigkeit sind eine deutlich verbesserte und flexiblere Arbeit, sowie finanzielle Einsparungen in den Betrieben möglich. Mit Hilfe der neuen Strukturen sind wir aber auch zukunftsfähig und nachhaltig aufgestellt, um mit unseren gemeindlichen Unternehmen eine verbesserte Serviceleistung für unsere Bürger, Touristen und Nutzer der Chiemgau Arena darstellen zu können.  

Die Einrichtung eines Quartiersmanagements im vergangenen Jahr konnte in diesem Jahr reichlich Früchte tragen. Vielfältige Angebote, wie z.B. die Aktionswoche „Leben im Alter“, die Demenz-Woche mit einem interaktiven Demenzparcours oder regelmäßige Ü-70 Brunch-Treffen wurden von den Bürgerinnen und Bürgern begeistert angenommen.

Baustellen sind unbeliebt, verlangen viel Durchhaltevermögen, sind jedoch vor allem für unsere Sicherheit und einen langfristigen Erhalt unserer Infrastruktur notwendig. Die letzte Baustelle des Staatlichen Bauamts ist uns allen noch frisch in Erinnerung geblieben: Wochenlang war die Seehauserstraße mit der Kreuzung und im Anschluss der Schlosstunnel gesperrt. Dafür wurden wir mit einem sanierten Tunnel und einer neuwertigen Straße belohnt, die für die nächsten 20 Jahre den verschiedensten Fahrzeugen als Fahrbahn dient.

Ich freue mich, in Ruhpolding eine intensive Bürgerbeteiligung ins Leben gerufen zu haben. Anlass war die seit Jahren unklare und diffuse Zukunft zu den Themen „Neuer Veranstaltungssaal“ und „Vita Alpina“. In zwei Bürgerwerkstätten bearbeiteten 40 per Zufall ausgewählte Ruhpoldinger Bürgerinnen und Bürger sowie etwa 20 Vereinsvertreter die ersten Lösungsansätze. Der nächste Schritt ist eine Online-Befragung, die allen Bürgerinnen und Bürgern offensteht. Die Befragung läuft etwa drei bis vier Wochen. Der Prozess wird sich noch in das neue Jahr hinziehen, bis im Februar der Gemeinderat auf Basis der ausgearbeiteten Lösungsansätze und der Ergebnisse eine Entscheidung treffen wird. Seien Sie gespannt – auch ich bin es, denn diesmal wird eine Entscheidung durch Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, maßgeblich beeinflusst. Das ist gelebte Demokratie und Bürgerbeteiligung, die mir und dem Gemeinderat sehr wichtig sind. Einen vergleichbaren Prozess gab es in Ruhpolding noch nie!

Die Zukunft des Unternbergs und Championsparks löste sich ebenfalls in Wohlgefallen auf. So dürfen wir uns dank der MeineBergwelt schon in dieser Saison wieder auf die Bretter stellen und uns über einen Skiliftbetrieb am Unternberg freuen. Und auch durch die Vergabe des Championspark an einen privaten Veranstalter kann im kommenden Januar wieder ausgelassen im Ort gefeiert werden.

Allgemein ist es kaum möglich alle Projekte des Jahres 2022 im Zuge meiner Weihnachtsgrüße darzustellen, eine Auswahl finden Sie als PDF.

Zum Schluss möchte ich noch anbringen, dass unser Rathaus heuer 100 Jahre alt geworden ist und wir diesen großen Geburtstag Anfang Dezember mit einem Tag der offenen Tür und zusammen mit allen Mitarbeitern und Bürgern gefeiert haben. Bei dieser Gelegenheit haben wir nicht nur den Geburtstag gewürdigt, sondern auch die neuen Räumlichkeiten im Rathaus und im Gemeindebauamt eingeweiht. Ich persönlich habe mich sehr über das große Interesse der Ruhpoldinger an ihrem Rathaus gefreut, das uns alle von der Geburtsurkunde, über die Hochzeit, den Bauantrag bis hin zur Sterbeurkunde unser gesamtes Leben lang begleitet.

Trotz des katastrophalen Krieges in der Ukraine ist Weihnachten auch 2022 ein Fest der Freude, der Liebe und der Hoffnung. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Bürgerinnen und Bürger, ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, viel Zeit mit Ihren Liebsten und für das kommende Neue Jahr 2023 Zufriedenheit, Glück und Gesundheit!

 

Ihr

Justus Pfeifer
Erster Bürgermeister